Nein, mir geht’s nicht gut, alles Lüge,
jeder Tag schnürt mir vor Angst die Kehle zu.
Ich hab‘ Freunde zur Genüge,
doch ich komme nicht zur Ruh‘,
weil ich Hälfte bin, seit gestern.
Es ist Frühling, doch ich sterbe,
an dem Leben und dem Lieben um mich her.
Alles, was ich mir schöner färbe,
hat schnell keine Farbe mehr,
weil ich Hälfte bin, seit gestern.
Und nun steh‘ ich etwas hilflos hier herum,
bin ein Mann und tauschte diese Rolle gerne um,
wär‘ gern Kind, das sich noch laut
zu heulen traut, wär‘ gerne laut.
Siehst du, ich bin feige,
halte mich bei jedem Schritt noch an dir fest.
Der Optimismus, den ich zeige,
gibt meiner Traurigkeit den Rest,
weil ich Hälfte bin, seit gestern.
Nein, danke, nein, ich brauche keinen Rat,
es hat schon alles seinen Sinn.
Ich wusste auch schon gestern was ich tat,
es ist nur, weil ...ich Hälfte bin,
weil ich Hälfte bin, seit gestern.