Erst als der morgen graut, kommt die gestalt zur ruhe
als sie die totgesagte seele dieser immerwachen stadt
längst hinter sich gelassen hat - und nur ihre schritte
zerreissen verdorrtes gras und mit ihm die stille
zur klippe dort am felsenstrand, dort
wo der wand'rer jahrelang schon steht
und schweigt und schaut und denkt
und harrt der aufgehenden sonne
so steht er noch da, als der tau schon lange
durch die stiefelsohlen gedrungen - denn
mit weitsicht I'm herzen und glut auf den lippen
will nun ohne urteil er sehen
die ebbe kommt, das wasser versiegt
der schlick, zu inseln er wird
und wirklich, es regt sich, erst zaghaft, dann schnell
dies leben, es wird nun entstehn und vergehn
die schatten des ufers, die inseln I'm meer
sind bedeckt von unzähligen körpern
von unzähligen menschen, ihren kosmos I'm sinn
die nicht-vielmehr-nichts so hinnehmen
sie ziehen grenzen und staaten entstehen
sie fallen ganz ernsthaft in sich
nur einige starren in die ferne und wollen
in den wellen mehr als jene sehen
bitterer rauch steigt ihm in die augen
doch ein lächeln umspielt seine lippen
bittere weisheit erfüllt ihn mit gram
zuweilen wünscht er sich blind
und dabei
den kopf in den sternen und der welt keinen blick
schweifen seine gedanken an den anfang zurück
die kindheit mit freunden erwartend den tag
des aufbruchs nach vorne, der freiheit der wahl
doch während alle plaudernd, scherzend
beständig wachs zu federn fügten
heute noch flucht er den tag, als der schalk
ihn an des ofens hitze führte
die liebevoll geheftet schwingen
die den aufbruch schon verhiessen
schmolzen mit der hoffnung fort und
liessen ihn allein am strand
und mit verklebten flügeln und tränennassen lidern
sah er nicht die angst in seiner freunde augen
er sah nur wie sie flogen und am horizont verschwommen
doch er, er stand am meeresstrand, warf federn in die glut
so steht er jetzt noch hier am ufer
und ihn schaudert der gedanke
dass eines tages er zu spät sieh
dass das wahr ist, was glück gebiert
abrupt kehrt er den rücken
dem szenario seiner schwäche
glut fällt ins wasser
eine welt stirbt stillen tod