Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
fliehen Nebelfeen
und kreisen
durch die Schauer gekühlten Laubes
nistet Nachtvogel in seinem Haar
schwirren schwarze Raben durch des Baumes Tage
zauberalt wissen sie den Sturm
überdauern den Traum
schreit aus der Schattenkrone der Mord
dunkel im Gegenlicht
reissen Aschenwirbel Schrei und Schatten fort
tritt die Nymphe aus verschatteten Armen
wehen Herbstgold und Wintersilber über ihn hin.
Der Baum: Steineiche
Wenn Tag und Nacht sich treffen
neben mir und ihre Schattenkinder bei mir schlafen
besteht er schweigend den Ansturm der Winde
die klirrende Eishand
die flüssige Lava
den schwarzen Tropfen
die Jahreszeiten und
Zeichen der Jahrhunderte
ruhen auf seiner Schulter Stern und Vögel aus
wohnen Ahnen in seinen Ästen
erzählen von alten Zeiten
zwischen Mitternacht und Morgengrauen
ist er ganz stolz des Stammes
und Aufschrei in Feuer und Brandung und Sturm
und lauscht in den Anfang der Sterne.