Ich habe Dich die ganze Nacht gesucht,
Das letzte Mal hast Du gelobt zu bleiben,
Wie oft hab' ich den Augenblick verflucht,
In dem mein Herz begann, Dir pausenlos zu schreiben.
Der Mond war da, doch nicht der Mond, der lügt,
Der unruhig brennende, der rote, der betrügt,
Es war der andere, der kühle, der nie sinkt,
Der Mond, den man wie klares Wasser trinkt.
Der Mann aus Glas geht lautlos vor
Dem Pavillion an uns vorbei,
Die Sonne macht aus seinem Kopf
Kein Brennglas mehr, der Abend gibt ihn frei.
All die toten Spiegelbilder
Wollen unser Blut.
Hörst Du sie, die grauen Flügel?
Lass' sie nicht heran!
Was nur, was machen Spiegel,
Wenn sie des Nachts alleine sind?
Schlafen sie, lachen sie,
Träumen oder wachen sie?
Sieh' Dich niemals in einem Spiegel an,
Der nicht das Licht, sondern das Dunkel spiegeln kann,
Der in die Hölle führt, die schwarzen Zähne bleckt,
Dein Spiegelbild hinter Kristall versteckt.
Die Unheilbaren, Jammervollen,
Kriegsversehrt, im Wahn verschollen,
Flehen, ganz in seinem Bann,
Den Mond um eine letzte Kugel an.
Wo ist mein Gesicht, das erste,
Das vor allen Spiegeln?
Jenes, das ich war, bevor ein
Spiegelbild die Oberhand gewann.
Wo ist mein Gesicht, das erste,
Das vor allen Spiegeln?
Jenes, das ich war, bevor mein
Selbst auf ihrer Silberhaut zerrann.