Du bist der Mann meines Lebens, ich traf dich gestern Nacht
Ich fand dich auf der Straße und hab dich mitgebracht
Du lagst in einer Lache von Kotze und von Blut
Der Mond stand hoch im Himmel, das gab mir wohl den Mut
Ich nahm dich mit nach Hause, ich brachte dich zu mir
Ich habe dich gebadet, kämmte die Haare dir
Ich habe dich gebettet in Seide und in Samt
Ich hab die Nacht gebetet in einer Kirchenbank
Komm, erwache, schlag die Augen auf
Los, atme, ich warte so darauf
Dann endlich kam der Morgen, rot ging die Sonne auf
Sie blieb dir noch verborgen, ich setzte Wasser auf
Ich hab dir angezogen die Schuhe und das Hemd
Ich las dir aus der Zeitung, hab Kaffee eingeschenkt
Komm, erwache, schlag die Augen auf
Los, atme, ich warte so darauf
Ich setzte dich ins Auto, wir fuhren in den Park
Die Vögel sangen heller, die zeigte dir die Bank
Wo ich im Frühjahr immer so oft alleine war
Erzählte die Geschichte von meiner Großmama
Dann haben wir geschwiegen und schauten auf den See
Du hattest kalte Hände, es tat das Herz mir weh
Ich griff nach deiner Hand und legte sich in mein Haar
Und dann an meine Brust, weil es dort viel wärmer war
Komm, erwache, schlag die Augen auf
Los, atme, ich warte so darauf
Wir waren schon sehr bald müde und gingen früh ins Bett
Ich zog den Kopf unter die Decke, ich habe mich versteckt
Ich lag ganz still im Dunkeln, ich hielt den Atem an
Das war mein schönster Tag und du bist für mich der Mann
Komm, erwache, schlag die Augen auf
Los, atme, ich warte so darauf
Und viele Stunden später, da bin ich aufgewacht
Kroch unter deinen Körper, es war mitten in der Nacht
Ich habe dich geschaukelt, dich hin und hergedreht
Ich hab so schwer geatmet, du hast dich nicht bewegt
Ich legte meine Lippen auf deinen kalten Mund
Ich hab nach dir geschrien, hörst du mich, fühlst du’s auch
Komm, erwache, schlag die Augen auf
Los, atme, ich geb dich niemals auf