Staubig liegen Leichen auf der Strasse
Frauen streicheln sie mit
Antistatischen Putztüchern
Die Lust überkommt manche
Also sie hocken sich
Halb die Schlüpfer herabgezogen
Auf die Nasen der bleichen Männer
Und dann fangen sie an zu reiben
Bis sie leise jaulen
Ein Singsang aus einem Dutzend Kehlen
Vertrockneter Weiber
Und als die Sonne auf den Boden fällt
Kommt auch die letzte zum Schluss
Und sinkt hinab in ihr Bett
Wo sie an nichts mehr denken kann
Ausser an den Hunger
Es will gar nicht aufhören zu regen und zu stürmen
Die Haut ist ganz weiss und aufgerissen und ausgewaschen
Und die Blätter sind entgrünt und entfärbt
Kurze Unterbrechung
Sie Sonne entmachtet
Die Revolution des Wassers finde endlich statt
Satt und überfällig
Alle platzen auf
Und geben sich frei
Und Zellwände lösen such auf
Und beginnen zu sprudeln
Und Hunte zerfallen ins Nass
Und Ketzen und Mäuse und Menschen auch
Wann endlich der Dümmste aber auch begreift
Versteht verinnerlicht und dran glaubt und schätzt
Und sich dran hält
Dass er sich nicht umdrehen darf
Wenn er Mensch bleiben will
Nicht Salz werden will
Wasser löst Salz
Und so weint sie und weint
Weint aus den Nägeln und den Füssen
Aus der Nase und dem Mund
Sie weint aus der Brust
Und säugt damit die Erde
Die so trocken da liegt
Und zurück will an den Anfang