Warum müssen Blut und Stahl
Die Zeiten überdauern?
Warum muss in der Moral
Schon das Verderben lauern?
Warum prangt das rote Mal
Auf allen euren Mauern?
Wo gestern noch der bunte Reigen
Im ahnungslosen Übermut, im Überfluss
An allen Bäumen hing wie reife Trauben
Ziehen graue Schleier um und Regenguss
Spült alle Farben mit davon
Wie den Lack von alten Geigen
Selbst die letzten Lichter, auch die fernen
Habt ihr mit dem Odem reinen Denkens
Ausgelöscht
In den Tiefen sind die Wasser der Zisternen
Faul und trübe
Selbst die Waagen sind des Senkens
Schon zu müde
Es kam die Nacht, einsam und kalt
Der Morgen ohne Trost und klamm
Und endlich zog die Winterluft
Auf weiten, leisen Schwingen
Seltsam nah zu uns heran
Wir wussten dass der Abschied kam
Wir sahen in zerschlagenen Spiegeln
In den Augen unserer Freunde
Überall die Zeichen leuchten
Also ziehn wir mit geneigter Stirn
Mit vom Schweigen wunder Kehle
In zerschundenem grauen Zwirn
Hinaus, noch in der Abendkühle
Weil ihr mit euren groben Steinen
Schlosset was uns offen stand
Habt ihr die Heimat uns verwirkt
Die Flucht aus eurem Abendland