Der kleine Junge
liegt im Bett
atmet so flach er kann.
Unter der Decke
pocht ein kleines Herz
und treibt sein Zittern an.
Etwas lauert da draußen
in der Dunkelheit
und es kann ihn sehen.
Er würde jetzt gern
Vater rufen
doch der kann sie nicht verstehen
die kleinen Ängste
Lasst mich nicht allein
im Dunkel zurück...
Das kleine Mädchen
liegt im Bett
sagt: „Mami, bitte nicht!“
doch Mami lächelt
wie immer
schließt die Türe, löscht das Licht.
Wieder alleine
mit den Schatten.
Sie ist mucksmäuschenstill
doch sie kriechen um
ihr Bett herum
da kann sie machen, was sie will.
Die kleinen Ängste
das kleine Grauen.
Sie will vergessen, wie das ist
in tote Augen zu schauen.
Die kleinen Ängste
Lasst mich nicht allein
im Dunkel zurück...
Die kleinen Ängste
Kinderträume
Dunkle Keller, alte Stiegen
und verschlossene Räume.
Die kleinen Ängste
das große Zittern
wenn nachts unterm Bett
die Bestien Menschenfleisch wittern.
Die kleinen Ängste
Kindheitsängste
Wir haben sie längst vergessen
doch sie kommen zu uns zurück
die kleinen Ängste
Lasst mich nicht allein
im Dunkel zurück...