Ganz hinten links im Klassenzimmer
steht jahrelang schon ein Klavier.
Hat keinen Spieler, keinen Stimmer,
ist nur zum Abtransport zu schwer.
Mein Platz ist in der selben Ecke,
nicht alle Kinder werden gleich geliebt.
Ich weiß, es wartet unter seiner Decke,
daß meine Hand sich drunter schiebt.
Die Schule ist aus,
sie rennen nach Haus,
doch ich bleib hier
bei meinem zahnlosen Klavier.
Ich fange an,
was meine Hand noch nicht versteh'n kann.
Die Finger tun sich schwer,
doch langsam fühl ich immer mehr:
Musik wird mir mein ganzes Leben
die treueste Gefährtin sein,
und meiner Seele endlich eine Heimat geben.
Viel mehr als Griechisch und Latein.
Der Schulwart drängt mich schon zu gehen,
sperrt hinter mir die Klasse zu.
Schüttelt den Kopf, kann nicht verstehen,
was ich mit dem Gerümpel tu.
Sollte die Zeit zum Lernen nützen,
seit Stunden schon zuhause sein.
Am Jahresende blieb ich wieder sitzen
und zwar in Griechisch und Latein.
Denn wer nicht lernt was jeder lernen muß,
der lernt doch wenigstens Blues.