Aus fahlem Morgendunst ragt eine knochige Hand,
Feucht von rinnendem Tau,
Nach Wärme sehnt sie sich seit der Winter sein Ende fand,
Von Eiskristallen ist sie nicht mehr rau,
Und im jungen Schein der Sonne
Gebärt sie neues Leben,
Durchdringend das kalte grau,
Grünend Hoffnung zu geben.
In die geißelnde Hitze des Mittags ragt eine kräftige Hand,
Schweißperlen auf der Haut,
Widersteht sie der Wärme seit der Frühling sein Ende fand,
Ohne Müh, der Kunst des Lebens vertraut.
Und im strahlenden Schein der Sonne
Bewahrt sie alles Leben,
Im Schweigen der allmächtigen Hoffnung
Es nie mehr wieder zu geben.
In die dämmernde Glut des Abends ragt eine weise Hand
Sich selbst dem Ende entgegen,
Gewichen die Hoffnung auf ewiges Leben,
Lässt sie trauernd los.
Und im verblassenden Schein der Sonne
Müdes Blattwerk dem Wind anvertraut,
Schwebt es davon in unendliche Weiten
Um nie mehr wieder zu kehr'n
In die kalte Dunkelheit der Nacht ragt eine tote Hand,
Begraben von weißer Zierde,
Gänzlich gewichen ist das Leben,
Sowie Hoffnung und Begierde.
Und im silbernen Schein des Mondes
Fällt eine Schneeflocke auf die Hand,
Bringt das Glitzern dem Boden entgegen
Und entblößt eine Knospe in eisgem Gewand.