BREIT
(M: González/T: González-Urlaub)
Früher waren wir vollkommen unentspannt.
Gute Laune war uns damals völlig unbekannt.
Doch dann kam Bernd mit dem Zeugs vorbei -
aufregend und nicht jugendfrei.
Beim ersten Mal hat's nicht geschmeckt,
doch schon bald haben wir dann Blut geleckt.
Seitdem sind wir breit – und die Welt sieht für uns jetzt viel bunter aus.
So breit – so froh, uns hängt die Zunge zum Halse raus.
Wir brauchen jeden Tag mehr und sind nur noch dem Stoff hinterher.
Für immer breit.
Für immer breit.
Ich gebe zu, früher waren wir eher peinlich.
Heute sind wir so cool, es ist fast schon unheimlich.
Wir tragen am Morgen schon Sonnenbrillen,
und ernähren uns von den kleinen Pillen.
Wenn du jetzt fragst, wie das denn geht,
dann sag ich: Beschaffungskriminalität.
Wir sind nur noch breit – ich sag dir, du weißt nicht, was du verpasst.
Breit – wenn du noch nie Drogen genommen hast.
Weg mit dem alten Gehirn – du solltest es auch mal probieren.
Für immer breit.
Für immer breit.
Jetzt bin ich schon fast dreißig und lebe noch immer.
Bin auch noch immer der Coolste hier in diesem Zimmer.
Ich sabber' ein bisschen und rieche streng,
weil ich seit Jahren hier auf der Couch abhäng'.
Soziale Kontakte brauch ich nicht.
Ich bin sieben Tage die Woche dicht.
Ich bin immer breit – ich grinse nur den ganzen Tag in mich rein.
So breit – ich möchte wirklich nie wieder nüchtern sein.
Die Tapete ist dermaßen schön, ich will gar nichts andres mehr sehn.
Für immer breit.
Für immer breit.