Es ist morgens halb acht
und ich sitz' hier halb wach
und ich trink' meinen heissen Kaffee.
Schau ins Wochenendblatt,
man, die Arbeit bleibt knapp
und in Afrika fiel gestern Schnee.
Nicht viel neues passiert
was mich jetzt intressiert,
nur, verlor'n hat mein Fussballverein.
Will mich grade beeilen
und da les' ich die Zeilen
einer Anzeige auf Seite neun:
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid,
niemals getragen bisher.
Zwei Jahre alt,
doch ein Kleid wie gemalt,
fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr.
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid,
Schleppe und Schleier dabei,
damals gekauft,
aber niemals gebraucht,
Telefon: Einundzwanzig Null Drei.
Diese Nummer, der Ort,
beides kenn' ich noch gut,
schließlich war ich schon beinah ihr Mann.
Es war feige und mies,
als ich sie dann verließ,
aber trotzdem, ich ruf' sie jetzt an.
Das ist zwei Hagre her
und wir wohnen bei mir,
haben Kinder und sind schon zu viert.
Und es tut mir nicht leid,
dass ein schneeweisses Brautkleid
uns am Ende zusammen geführt.
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid,
niemals getragen bisher.
Zwei Jahre alt,
doch ein Kleid wie gemalt,
fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr.
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid,
Schleppe und Schleier dabei,
damals gekauft,
aber niemals gebraucht,
Telefon: Einundzwanzig Null Drei.